1968 gab es keine Umkleidekabinen und keine Duschen,
der Start gelang mit Hilfe der Amis aus dem Camp King

Karl Landua, Ehrenvorsitzender des SC Eintracht Oberursel, hat sich 1992 anlässlich des 25. D-Jugend Pfingstturniers an die Anfänge erinnert. Einige Daten müssten vielleicht noch mal überprüft werden, aber so hat er sie im Turnierheft 1992 aufgeschrieben:

Ende 1967 kam von unserem Nachbarverein FC 04 Oberursel Reinhart Odekerken als Spieler zur ersten Mannschaft des SC Eintracht Oberursel. Er war nicht nur eine Verstärkung unserer ersten Mannschaft, sondern er übernahm auch das Training der damals jüngsten Mannschaft der D-Jugend. Auf Anhieb stellte sich durch die ausgezeichnete Trainingsarbeit von Odekerken die Erfolge bei der Mannschaft ein. Am 1. Mai 1968 wurde “Ode” bei der Jahreshauptversammlung zum Jugendleiter gewählt.
 
Schon kurz danach kam Ode zu mir (ich war damals 1. Vorsitzender der Eintracht) und machte den Vorschlag, ein D-Jugend Turnier auszurichten. Senioren- und A-Jugend Turniere gäbe es überall - nur für die D-Jugend nicht. Seine Vorschläge zu einem solchen Turnier waren so gut und überzeugend, daß ich ihm sofort meine Unterstützung dafür zu sagte. Alle Trainer und Betreuer der Jugend-Fußballabteilung halfen bei der Vorbereitung.
Es gab so manches Hindernis, das aus dem Weg geräumt werden mußte. Auf dem Sportplatz am Eschbachweg gab es weder Umkleidekabinen noch Duschräume. Doch hier halten uns unsere amerikanischen Nachbarn aus dem Camp King. Sie stellten ein Zelt auf und kam mit einem großen Tankwagen gefüllt mit Wasser, damit sich die kleinen Akteure nach dem Spiel waschen konnten. Als sie aber auch noch mit einer Feldküche einschließlich Besatzung ankam, um für alle Jugendlichen Essen zu kochen, war der Jubel groß.
 
Odekerken und seine Mitarbeiter hatten inzwischen die Teilnehmer für das Turnier verpflichtet. Es waren dies: TuS Neuendorf, FSV Frankfurt, Opel Rüsselsheim, Rot-Weiß Frankfurt, Spvgg. 05 Bad Homburg, Rödelheim 02 Frankfurt, Olympia 07 Frankfurt sowie die D-Jugend des SC Eintracht Oberursel.
 
Als Schirmherr dieses ersten D-Jugend-Turniers des SC Eintracht konnte die Firma Tru Chemie gewonnen werden (sie war zufällig (!) der Arbeitgeber von Reinhart Odekerken). Der damalige Landrat des Hochtaunuskreises Werner Herr stiftete einen Wanderpokal. Von Staatsminister Heinrich Hemsath wurde ein Ehrenpreis gespendet.
 
Auf dem Sportplatz wurde eine provisorische Überdachung für die Turnierleitung erstellt. Und dann ging es los. Die Buben der Eintracht kamen ins Endspiel und verloren nach einem sehr guten Spiel knapp mit 0:1 gegen den FSV Frankfurt. Die Namen der damaligen D-Jugend Spieler der Eintracht: Uwe Specht, Dieter Engelhardt, Rainer Witzel, Georg Dorsch, Manfred Seuss, Heinrich Heid, Joachim Odekerken, Dieter Manier, Joachim Timm, Peter Fuchs (Anm. d. Red.: so stehen sie auf einem Spielberichtsbogen! - Karl Landua nannte noch Becker).
 
Das Turnier wurde ein großer Erfolg. Von allen Teilnehmern, Trainern und Betreuern sowie Zuschauern wurde der Eintracht bestätigt, ein bis ins kleinste Detail hervorragend organisiertes Turnier veranstaltet zu haben. Großes Lob auch bei der Siegerehrung von Bürgermeister Heinrich Beil, unserem Schirmherrn von der Tru Chemie sowie dem Vertreter des Landrats Werner Herrn Claus Lüders.
 
Noch am gleichen Abend beschloss der Vorstand, dieses Turnier für die Zukunft als Dauereinrichtung in die Jugendarbeit einzufügen.

Soweit Karl Landua im Jahr 1982!